Niederschlagssumme
Die jährliche Niederschlagssumme pro Flächeneinheit (in Liter pro Quadratmeter) entspricht
der über das Jahr hindurch angesammelten gemessenen Niederschlagshöhe (in mm) im
langjährigen Durchschnitt. Niederschlag umfasst kondensiertes Wasser aus Wolken
und Nebel, das entweder in flüssiger Form als Regen und Nieselregen oder in fester
Form als Schnee, Hagel, Eiskörner und Graupel die Erdoberfläche erreicht. Alle Auswertungen
beziehen sich auf gemessene Niederschlagsmengen. Besonders in großen Seehöhen muss
der potenzielle Messfehler durch Driftverluste aufgrund höherer Windgeschwindigkeiten
und den höheren Schneeanteil berücksichtigt werden.
Etwa 1150 Liter Niederschlag fallen im Laufe des durchschnittlichen Jahres auf jeden
Quadratmeter Oberösterreichs. Die Niederschlagsmenge ist aber äußerst ungleich über
das Bundesland verteilt, wobei das prägende Merkmal der Niederschlagsstau entlang
des Alpenrandes ist. Das räumliche Minimum des mittleren Jahresniederschlages ist
im nordöstlichen Mühlviertel, knapp nördlich von Freistadt, mit 735 mm anzutreffen.
Allgemein kommen entlang von Feldaist bzw. Aist weniger als 800 mm zusammen. In
Richtung Westen ist eine leichte Niederschlagszunahme auf Werte um 1200 mm im Böhmerwald,
Sauwald und Hausruck auszumachen. Viel markanter ist jedoch der Niederschlagsanstieg
zu den Alpen hin. Selbst in Tallagen werden im Salzkammergut und im Almtal mittlere
Jahressummen zwischen 1600 und 1800 mm, in Richtung Eisenwurzen immerhin zwischen
1400 und 1600 mm verzeichnet. Aber auch leichte Abschattungseffekte mit geringfügig
reduzierten Niederschlagsmengen sind ersichtlich, besonders im Stodertal. In den
Gipfellagen des Höllen- und Sengsengebirges werden mittlere Jahresmengen um 2000
mm, des Toten Gebirges um 2300 mm und des Dachsteinmassivs um 3000 mm angenommen.
Die jahreszeitliche Niederschlagssumme pro Flächeneinheit (in Liter pro Quadratmeter)
entspricht dem langjährigen Durchschnitt der gemessenen Niederschlagshöhe (in mm),
welche sich im Laufe einer klimatologischen Jahreszeit, die drei Kalendermonate
einschließt, ansammelt.
Während im Winter Situationen mit flächendeckendem, beständigem Niederschlag vorherrschen,
überwiegen im Sommer kleinräumigere Schauer- und Gewitterniederschläge. Beim ersten
(advektiven) Niederschlagstyp ist die Seehöhenabhängigkeit im Niederschlagsmuster
stärker ausgeprägt als beim schauerartigen (konvektiven) Niederschlagstyp. Im Sommer
ist der Niederschlag demnach gleichmäßiger über das Land verteilt. Gleichzeitig
ist der Sommer mit durchschnittlich 400 mm Niederschlag im Flächenmittel die niederschlagsreichste
Jahreszeit, während sich in den anderen Jahreszeiten mit 270 (Frühling), 250 (Herbst)
und 240 mm (Winter) ähnliche Mengen summieren.
Die monatliche Niederschlagssumme pro Flächeneinheit (in Liter pro Quadratmeter)
entspricht der gemessenen Niederschlagshöhe (in mm), welche sich im Laufe eines
bestimmten Kalendermonats ansammelt, im langjährigen Durchschnitt.
In den meisten Gegenden Oberösterreichs ist im Klimamittel der Februar der niederschlagsärmste
Monat des Jahres. Er bringt es im Flächenmittel auf 70 mm. Ausgenommen davon sind
einerseits das Mühlviertel westlich der Gusen einschließlich des Sauwalds und andererseits
das südliche Traunviertel zwischen Wolfgangsee und Enns, wo der April üblicherweise
den wenigsten Niederschlag bringt. Die mittleren Monatssummen steigen von April
bis Juli, in dessen Verlauf sich üblicherweise 170 mm im Mittel über Oberösterreich
ansammeln. Der wärmste Monat des Jahres ist also in fast allen Landesteilen auch
der niederschlagsreichste. Bis Oktober sinken die mittleren monatlichen Niederschlagssummen
wieder kontinuierlich ab. Am Mondsee, in den Kalkhochalpen sowie am Oberlauf der
Waldaist ist der Oktober meist sogar der niederschlagsärmste Monat des Jahres. Von
September bis April ist das räumliche Minimum des mittleren Monatsniederschlages
im nördlichen Umland von Freistadt zu finden. Im Mai und Juni ist das Gallneukirchner
Becken, im Juli und August das Donautal oberhalb von Aschach die niederschlagsärmste
Gegend. Das monatliche Niederschlagsmaximum ist das ganze Jahr hindurch in den Hochlagen
des Dachsteins gelegen, wo allein im Juli im Mittel rund 300 mm zusammenkommen dürften.