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CLAIRISA

Climate-Air-Informations-System for Upper Austria

Niederschlag in Oberösterreich

(Mag. Johann Hiebl, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Wien, www.zamg.ac.at Logo von der ZAMG)

Niederschlagssumme

Die jährliche Niederschlagssumme pro Flächeneinheit (in Liter pro Quadratmeter) entspricht der über das Jahr hindurch angesammelten gemessenen Niederschlagshöhe (in mm) im langjährigen Durchschnitt. Niederschlag umfasst kondensiertes Wasser aus Wolken und Nebel, das entweder in flüssiger Form als Regen und Nieselregen oder in fester Form als Schnee, Hagel, Eiskörner und Graupel die Erdoberfläche erreicht. Alle Auswertungen beziehen sich auf gemessene Niederschlagsmengen. Besonders in großen Seehöhen muss der potenzielle Messfehler durch Driftverluste aufgrund höherer Windgeschwindigkeiten und den höheren Schneeanteil berücksichtigt werden.

Etwa 1150 Liter Niederschlag fallen im Laufe des durchschnittlichen Jahres auf jeden Quadratmeter Oberösterreichs. Die Niederschlagsmenge ist aber äußerst ungleich über das Bundesland verteilt, wobei das prägende Merkmal der Niederschlagsstau entlang des Alpenrandes ist. Das räumliche Minimum des mittleren Jahresniederschlages ist im nordöstlichen Mühlviertel, knapp nördlich von Freistadt, mit 735 mm anzutreffen. Allgemein kommen entlang von Feldaist bzw. Aist weniger als 800 mm zusammen. In Richtung Westen ist eine leichte Niederschlagszunahme auf Werte um 1200 mm im Böhmerwald, Sauwald und Hausruck auszumachen. Viel markanter ist jedoch der Niederschlagsanstieg zu den Alpen hin. Selbst in Tallagen werden im Salzkammergut und im Almtal mittlere Jahressummen zwischen 1600 und 1800 mm, in Richtung Eisenwurzen immerhin zwischen 1400 und 1600 mm verzeichnet. Aber auch leichte Abschattungseffekte mit geringfügig reduzierten Niederschlagsmengen sind ersichtlich, besonders im Stodertal. In den Gipfellagen des Höllen- und Sengsengebirges werden mittlere Jahresmengen um 2000 mm, des Toten Gebirges um 2300 mm und des Dachsteinmassivs um 3000 mm angenommen.

Die jahreszeitliche Niederschlagssumme pro Flächeneinheit (in Liter pro Quadratmeter) entspricht dem langjährigen Durchschnitt der gemessenen Niederschlagshöhe (in mm), welche sich im Laufe einer klimatologischen Jahreszeit, die drei Kalendermonate einschließt, ansammelt.

Während im Winter Situationen mit flächendeckendem, beständigem Niederschlag vorherrschen, überwiegen im Sommer kleinräumigere Schauer- und Gewitterniederschläge. Beim ersten (advektiven) Niederschlagstyp ist die Seehöhenabhängigkeit im Niederschlagsmuster stärker ausgeprägt als beim schauerartigen (konvektiven) Niederschlagstyp. Im Sommer ist der Niederschlag demnach gleichmäßiger über das Land verteilt. Gleichzeitig ist der Sommer mit durchschnittlich 400 mm Niederschlag im Flächenmittel die niederschlagsreichste Jahreszeit, während sich in den anderen Jahreszeiten mit 270 (Frühling), 250 (Herbst) und 240 mm (Winter) ähnliche Mengen summieren.

Die monatliche Niederschlagssumme pro Flächeneinheit (in Liter pro Quadratmeter) entspricht der gemessenen Niederschlagshöhe (in mm), welche sich im Laufe eines bestimmten Kalendermonats ansammelt, im langjährigen Durchschnitt.

In den meisten Gegenden Oberösterreichs ist im Klimamittel der Februar der niederschlagsärmste Monat des Jahres. Er bringt es im Flächenmittel auf 70 mm. Ausgenommen davon sind einerseits das Mühlviertel westlich der Gusen einschließlich des Sauwalds und andererseits das südliche Traunviertel zwischen Wolfgangsee und Enns, wo der April üblicherweise den wenigsten Niederschlag bringt. Die mittleren Monatssummen steigen von April bis Juli, in dessen Verlauf sich üblicherweise 170 mm im Mittel über Oberösterreich ansammeln. Der wärmste Monat des Jahres ist also in fast allen Landesteilen auch der niederschlagsreichste. Bis Oktober sinken die mittleren monatlichen Niederschlagssummen wieder kontinuierlich ab. Am Mondsee, in den Kalkhochalpen sowie am Oberlauf der Waldaist ist der Oktober meist sogar der niederschlagsärmste Monat des Jahres. Von September bis April ist das räumliche Minimum des mittleren Monatsniederschlages im nördlichen Umland von Freistadt zu finden. Im Mai und Juni ist das Gallneukirchner Becken, im Juli und August das Donautal oberhalb von Aschach die niederschlagsärmste Gegend. Das monatliche Niederschlagsmaximum ist das ganze Jahr hindurch in den Hochlagen des Dachsteins gelegen, wo allein im Juli im Mittel rund 300 mm zusammenkommen dürften.


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