Das übergeordnete Ziel der Solarpotentialanalyse ist es, für jede verfügbare Fläche
und jedes Gebäudedach in den sieben Mondseelandgemeinden eine farblich abgestufte
Darstellung zu erhalten, welche Aussagen darüber gibt, ob und wie gut die jeweilige
Fläche für Photovoltaik oder Solarthermie geeignet ist. Dabei werden Faktoren wie
die Sonnscheindauer, Nah- und Fernverschattung, Dachneigung, Ausrichtung sowie
direkte und diffuse Strahlung mitberücksichtigt. Interessierte Grundstücksbesitzer
können auf diesem Wege sehr einfach ihre persönlichen potentiellen Erträge aus
der Sonnenstrahlung ableiten. Auf einen Blick werden jeder Bürger und jede Bürgerin
die Eignung des eigenen Daches, der eigenen Fläche für die entsprechenden erneuerbaren
Energieträger erkennen können. Anhand dieser farblich abgestuften Darstellungen
kann das exakte Sonneneinstrahlungspotential abgelesen werden. Mit der Solarpotentialanalyse
im Rahmen eines LEADER-Projektes soll auch für die Gemeinden des Mondseelandes diese
Möglichkeit und somit eine Hilfestellung für gewünschte Aufstellungsorte für die
BewohnerInnen geschaffen werden. Im weiteren Sinne eignen sich die aufschlussreichen
Ergebnisse für:
- Umweltargumentationen
- Grundstücksbewertungen für künftige Bauvorhaben
- CO²-Reduktionspotential
- das Erkennen von Heizöl-, Kohle-, Gas- und Stromersparnisse
- politische Entscheidungshilfen für öffentliche Vorhaben
- als Förderkriterium für Gemeinden, Behörden, Privatpersonen etc.
In der Berichtslegung zur lokalen Entwicklungsstrategie der grenzüberschreitenden
LAG Fuschlsee Mondseeland kann die hohe Wertigkeit Erneuerbarer Energieträger durchaus
nachvollzogen werden. So wird unter dem Aspekt „Ideen, Impulse und Anregungen im
Rahmen der Strategieentwicklung“ das Stichwort „Photovoltaik in öffentlichen Gebäuden
und Räumen“ angeführt: „Im Sinne einer verstärkten Nutzung alternativer Energieträger
sollen auf öffentlichen Gebäuden (z.B. Alten- und Pflegeheimen) sowie in öffentlichen
Räumen in der Region Photovoltaikanlagen installiert werden“. Des Weiteren werden
in einer SWOT-Analyse unter den berücksichtigen Schwächen auch eine „unzureichende
Nutzung alternativer Energiequellen (wenig Kleinwasserkraftwerke, Solaranlagen
nur privat, wenig Biomasseanlagen…)“ genannt.
Aus diesen Punkten kann abgeleitet werden, dass sowohl die Thematik im Bereich Erneuerbare
Energieträger als auch die Nutzung derer in öffentlichen Bereichen und auf oder
in allgemein zugänglichen Gebäuden von hoher Priorität sind.
Für sieben Gemeinden der Klima- und Energiemodellregion Mondseeland wird das Solarpotential
berechnet und als GIS-fähiger Datensatz bereitgestellt. Das Analysegebiet umfasst
die Gemeinden Innerschwand, Mondsee, Oberhofen am Irrsee, Oberwang, St. Lorenz,
Tiefgraben und Zell am Moos. Unter Solarpotential wird der potentielle kurzwellige
solare Strahlungsgenuss einer Fläche unter Berücksichtigung ihrer Exposition und
Neigung und der Verschattung der Fläche durch Objekte im Fern- (= Relief) und Nahbereich
(Vegetation, Bebauung) verstanden. Im Projektgebiet wird der solare Strahlungsgenuss
über ein hochaufgelöstes Raster-Oberflächenmodell (0,5m x 0,5m) berechnet. Damit
werden gegenüber den jetzigen, in CLAIRISA abrufbaren Solardaten, die in der gröberen
Auflösung von 25m x 25m keine Verschattung im Nahbereich berücksichtigen, wesentlich
genauere Energiekenndaten zur Verfügung stehen.
Das Projekt liefert einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zur Bewusstseinsbildung
in Hinblick auf Erneuerbare Sonnenenergie. Derart gute Solardaten zeigen, wie wichtig
es ist, die Kraft der Sonne als Energiequelle zu nützen, um in weiterer Folge einen
wichtigen Beitrag zur Verringerung des CO2-Ausstoßes garantieren zu können.